Plan
Zur Erreichung der Asset-Management-Ziele sind Maßnahmen zu planen und in den sogenannten Asset-Management-Plänen festzuhalten. AM-Pläne beschreiben die Aktivitäten, die einzusetzenden Ressourcen und die zeitlichen Vorgaben, die für das Management der einzelnen Asset-Systeme (seltener der einzelnen Asset-Objekte) erforderlich sind. Sie beziehen sich damit auf die operative Planung und Steuerung und unterstützende Aktivitäten.
Die Asset-Management-Pläne werden aus dem SAMP abgeleitet und müssen mit der Asset-Management-Politik konform sein.
Bild 1 zeigt die wichtigsten Komponenten eines Asset-Management-Plans für eine Asset-Gruppe (Asset System), z. B. für die Fahrbahnbefestigung eines Straßennetzes.
- Erfassung der relevanten Daten und Ermittlung notwendiger Kennzahlen, darunter der KPIs, sowie Verwaltung der Daten und Informationen in der Datenbank (Asset Register).
- Bereitstellung der relevanten Daten für das berechtigte Personal der Organisation (Asset Knowledge).
- Festlegung der qualitativen Anforderungen an die Asset-Objekte der gesamten Gruppe. Sie werden aus den Asset-Management-Zielen abgeleitet und beschreiben z. B. den angestrebten Fahrbahnzustand, die Leistungsfähigkeit, die maximale Dauer der Verkehrsbeeinträchtigung während der Maßnahmendurchführung, die Sicherheitskennzahlen in unterschiedlichen zeitlichen Perspektiven (kurz-, mittel- und langfristig). Es werden dabei die technischen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen und Anforderungen berücksichtigt (diese quantitativen Anforderungen werden im Asset Management als Level of Service bezeichnet).
- Bedarfsmanagement, z. B. durch Maut-Sätze, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Beschränkungen der Gesamtlast der Fahrzeuge, sonstige Restriktionen, wie z. B. dieselfreie Zonen (Demand Management).
- Identifizierung und Bewertung der Risiken gemäß festgelegten Regeln, z. B. nach ISO 31000 [8] und, falls erforderlich, das Ergreifen von Maßnahmen zur Reduktion dieser Risiken.
- Planung der Maßnahmen, z. B. Erhaltungsmaßnahmen, und Ermittlung der Investitionskosten (CapEx – Capital Expenditures) sowie der laufenden Kosten (OpEx – Operational Expenditures) für den gesamten Lebenszyklus.
- Beschaffung der Finanzmittel (Budget, Kredite, Fördermittel) für die Umsetzung des Asset-Management-Programms und, falls die Finanzmittel nicht ausreichen, notwendige Reduktion der angestrebten Qualität der Infrastruktur (Level of Service).
- Validierung der bisherigen Verfahren sowie der technischen und organisatorischen Prozesse, um eine kontinuierliche Verbesserung zu gewährleisten.
- Verabschiedung des Plans durch die Einbindung der zuständigen Angestellten und ggf. der Stakeholder.
Nach der separaten Verabschiedung der Pläne für die einzelnen Asset-Systeme, wird ein umfassender Plan für alle Systeme, d. h. für das gesamte Asset Portfolio, aufgestellt. Dabei wird darauf geachtet, dass einerseits die voraussichtlichen gesamten Aufwendungen in den einzelnen Jahren die verfügbaren Mittel nicht übersteigen und andererseits sowohl der Personalbedarf wie auch der Bedarf an technischer Ausstattung gedeckt werden. Andernfalls müssen notwendige Korrekturen in den einzelnen Plänen vorgenommen oder Maßnahmen zur Beschaffung der erforderlichen Ressourcen ergriffen werden.
Der integrierte Asset-Management-Plan berücksichtigt Aktivitäten, vor allem größere Maßnahmen, die außerhalb der jeweiligen Organisation geplant sind. Diese gelten als externe Rahmenbedingungen. Durch eine gezielte Synchronisierung eigener und „fremder“ Maßnahmen soll die Belastungen für Dritte (z. B. Verkehrsteilnehmer) und für die Umgebung der Straße minimiert werden.