Building Information Modelling (BIM)
Die Diskussionen über die Implementierung des Asset Managements in der Organisation werden in letzter Zeit oft im Zusammenhang mit dem Building Information Modeling (BIM) geführt. BIM wird dabei in den meisten Fällen als eine Methode der vernetzten Planung, Ausführung und des Betriebs von Gebäuden bzw. sonstigen Bauwerken definiert. Diese Aktivitäten werden im Regelfall durch eine spezielle Software unterstützt, der meistens eine 3D-Modellierung zugrunde liegt. Durch die aus dem BIM-Einsatz resultierenden Verbesserung der Koordinierung baulicher Aktivitäten in der gesamten Lebensdauer (Life-Cycle-Approach) sowie durch den verbesserten Informationsaustausch zwischen den beteiligten Parteien verspricht man sich unter anderem:
- erhebliche Zeitersparnisse,
- eine deutliche Kostenreduktion bzw. zuverlässige Kostenplanung,
- eine bessere Berichterstattung sowie eine effiziente Analyse kritischer Prozesse und daraus resultierend
- eine Reduktion der Risiken über den gesamten Lebenszyklus.
Der Begriff Building Information Modeling wird in der ursprünglichen, durch den CAD-Sofwarehersteller Autodesk geprägten Bedeutung verwendet: ein „dreidimensionaler, objektorientierter, computerunterstützter Design-Prozess“. Mittlerweile gibt es entsprechende BIM-Lösungen nicht nur für Gebäude oder Brücken, sondern auch für die technische Infrastruktur, darunter auch für Straßen.
Das Infrastructure Asset Management betrachtet BIM jedoch aus einer anderen bzw. aus einer weiteren Perspektive. Diese Perspektive, die sich primär auf die Eigentümer und Manager der Infrastruktur konzentriert, wird am deutlichsten durch die britische UK BIM Alliance in diversen Dokumenten präsentiert, vor allem im Leitfaden BIM Guidance For Infrastructure Bodies. In der Einführung des Leitfadens heißt es:
„Dieser Leitfaden wurde erstellt, um Organisationen im Transport- und Infrastrukturbereich zu helfen, sich mit BIM auseinanderzusetzen. Wir beginnen mit der Definition des Akronyms „BIM“, denn die Branche diskutiert seit einiger Zeit darüber, wofür das Akronym BIM steht. Handelt es sich dabei um „Building Information Modeling“ oder „Building Information Management“ oder etwas anderes? Wir glauben allerdings, dass die Bedeutung von BIM am besten durch die folgende Definition wiedergegeben wäre: BIM = Better Information Management.“ [4]
Es folgen Ausführungen, die BIM eindeutig im Umfeld des Asset Managements positionieren. Vor allem die BIM-Normen ISO 19650:2018-1 (Konzepte und Prinzipien) und ISO 19650:2018-2 (Lieferphase der Anlagen) sind in der Hierarchie unter der ISO 9001 (Organisational Management) und ISO 55000 (Asset Management) angesiedelt (Bild 1). Die UK BIM Alliance betrachtet Informationen eindeutig als Asset (Information Asset).
